Kompensations-Magnetsysteme arbeiten nach dem Prinzip der Feldverdrängung. Im stromlosen Zustand wirkt die magnetische Anziehungskraft (Haftkraft) des Systems. Sobald das Magnetsystem bestromt wird, kompensiert das durch den Spulenstrom erzeugte magnetische Feld das Feld des Permanentmagneten. Um diese Feldverdrängung während des Stromflusses zuverlässig zu gewährleisten, ist ein temperaturunabhängig konstant geregelter Strom erforderlich. Dies stellt sicher, dass die Erwärmung der Spule keinen Einfluss auf die Leistung des Systems hat.
Bei diesen Magnetsystemen wird die Haftkraft über den Spulenstrom reguliert. Um sicherzustellen, dass die Haftkraft in Abhängigkeit von der Spulentemperatur konstant bleibt, ist ein konstant geregelter Strom erforderlich. Dies ist besonders wichtig für Sicherheitsanwendungen, bei denen eine definierte Mindesthaftkraft gewährleistet sein muss.
Der Ursprung dieses patentierten Hybrid-Magnetsystems basiert auf dem Kompensations-Magnetsystem. Im stromlosen Zustand sorgt ein Permanentmagnet für eine dauerhafte Haltekraft, die durch die Zuschaltung einer zusätzlichen Spule verdrängt bzw. kompensiert werden kann. Diese Systeme sind jedoch auf eine maximale Einschaltdauer von 50 % begrenzt. Für einige Anwendungsfälle ist jedoch eine höhere Einschaltdauer erforderlich. Aus diesem Grund hat NEUHÄUSER das neue und bereits mehrfach eingesetzte Hybrid-Magnetsystem entwickelt und angepasst, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Durch den Einsatz einer zweiten Spule kann das Magnetsystem nun mit einer Einschaltdauer von 100 % betreiben werden. Zusätzlich ermöglicht das Zuschalten der zweiten Spule, die magnetische Haftkraft je nach Einschaltdauer und Blechstärke anzupassen – sowohl zu verringern als auch zu erhöhen. Dies erhöht die Flexibilität für den Anwender und erweitert die Einsatzmöglichkeiten des Systems erheblich.